Wenn wir uns in irgendeiner bedeutenden Situation befinden, an die wir uns später erinnern möchten, sollten wir darauf achten, dass wir auch viele der Sinnesdaten aus der Umwelt wahrnehmen und auf unsere körperlichen Empfindungen achten.
Es wird in dem Moment nicht nur z.B. das Bild von einer schönen Landschaft im Gedächtnis abgespeichert, sondern auch das was wir hören, was wir riechen usw. Auch der Zustand des Körpers wird mit abgespeichert, z.B. ob wir aufgeregt sind und einen schnelleren Herzschlag haben.
Etwas, was ein Fotoapparat oder ein Smartphone nicht kann. Man sollte also das Smartphone einfach mal weglegen und sich bewusst auf seine Umwelt und seinen Körper konzentrieren.
All das können wir uns später in Erinnerung rufen. Ich nenne das mal achtsames Erinnern.
Genauso wie man achtsam durch den Wald gehen kann, also dort auf Gerüche, Geräusche, das was man fühlt usw. achten kann, kann man sich auch achtsam erinnern.
Man kann das mal ausprobieren:
Wenn ich mich daran erinnere, wie ich mit meinem Haustier gekuschelt habe, kann ich auch mal versuchen mich dran zu erinnern, was ich an den Fingern gespürt habe, was ich gerochen habe, ob ich mich entspannt gefühlt habe usw. Wenn ich das achtsam mache, kann ich all diese Gefühle wieder abrufen und damit meine aktuellen Gefühle beeinflussen. Seit ich besser verstehe, wir wir denken, fühlen und wahrnehmen, mache ich das immer mal wieder um mich zu entspannen. Ich „sehe“ nicht nur mein Haustier, das ich früher mal hatte in meinen Erinnerungen. Die Empfindungen sind viel umfangreicher. Ich kann auch z.B. das, was ich in in meinen Fingern gespürt habe wieder fühlen oder den Geruch des Fells riechen.
Das alles gilt natürlich leider auch umgedreht. Auch in unangenehmen Situationen werden all diese Wahrnehmungen gespeichert und können im Extremfall einen später triggern.
Quelle: Lisa Feldmann Barrett: Wie Gefühle entstehen und eigene Überlegungen