Man beschäftigt sich mit den Themen, die einen selbst interessieren und damit auch weniger mit Themen, die den eigenen Anschauungen widersprechen. Ich habe mich auch schon mit Themen beschäftigt, die mich weniger interessieren, damit ich so meine eigenen Ansichten kritisch hinterfragen kann. Das hat sich aber auf wenige Bücher und immer mal wieder einen mehr oder weniger langen Artikel im Internet beschränkt. Außerdem ist es ja auch ein zeitliches Problem, sich mit zwei sich widersprechenden Ansichten zu beschäftigen.
Damit besteht aber automatisch die Gefahr von 🡵 kognitiven Verzerrungen, auch wenn man insgesamt das Ziel hat, dass die eigenen Ansichten möglichst „belastbar“ sind und man bereit ist, seine Meinung zu hinterfragen.
Wie löst man diesen Widerspruch auf?
Mein Ansatz diesbezüglich ist, möglichst übergeordnet zu denken. 2 Menschen mit unterschiedlichen Ansichten haben die Gemeinsamkeit, das beide über eine Thematik nachdenken1. Damit stellt sich die Frage, was beide in ihrer Denkweise unterscheidet. Man muss sich dann also mit den unterschiedlichen Denkmethoden beschäftigen und versuchen herauszufinden, welches dieser Denkmodelle die Problematik besser erklären kann.
Artikel und Bücher werden von Menschen geschrieben2. Egal, wie „absurd“ mir eine andere Meinung erscheint, ich muss meine, und die Meinung der anderen Person, erstmal als gleichwertig betrachten. Aus Sicht der anderen Person, kann meine Meinung ja ebenso „absurd“ sein. Ich benötige also Kriterien, anhand derer ich entscheiden kann, welche Argumentation eine Problematik besser erklären kann. Natürlich sind das zunächst einmal Argumente die die Problematik selbst betreffen. Aber dann kann man sich auch in Details verzetteln. Warum dann also nicht übergeordnet die Methoden betrachten, mit denen eine Argumentation generiert wurde?
Diese Problematik war Motivation für mich, dass ich mich mit dem umfassenden und komplexen Thema „wie wir denken, was wir denken“ zu beschäftigen.
- Es kann natürlich vorkommen, dass beide ein unterschiedliches Denkmodell benutzen, dass das Problem hinreichend gut beschreibt. Ich meine hier aber Denkweisen, also Modelle, die widersprüchliche Argumente beinhalten.
- Ich schreibe diesen Artikel im Februar 2023 und eigentlich stimmt der Satz zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr, Stichwort ChatGPT
