Ich will hier im Laufe der Zeit mal Ideen zusammentragen, wie man seine Perspektive verändern kann und welche Gedankenexperimente man mal durchführen kann.
Natur
- Man kann mal versuchen, mit Hilfe des Wissens wie wir denken, fühlen, wahrnehmen, sich vorzustellen, wie ein Tier seine Umgebung (und seinen Körper) wahrnimmt (es ist schwierig herauszufinden, wie Tiere ihre Umwelt wahrnehmen, aber einiges wissen wir bereits und einiges kann man auch daraus ableiten wie wir denken, fühlen, wahrnehmen), dann stellt man sich vor wie wir unsere Umgebung und unseren Körper wahrnehmen und versucht dann mal in einem dritten Schritt sich ein fiktives Wesen vorzustellen, dass noch höher entwickelt ist als der Mensch, wie dieses Wesen vor allem seine Umgebung wahrnimmt.
- Mir hat auch die Interaktion mit Tieren und das Beobachten von Tieren geholfen. Auch hier kann ich eine neue Sprache (die Laute, Gestik und Verhaltensweise des Tieres) erlernen und kann so lernen, wie ein Tier mich, andere Tiere und seine Umgebung wahrnimmt.
Naturwissenschaft
- Man kann sich mal eine reine 2 – dimensionale Welt vorstellen. Anschließend stellt man sich unsere 3 – dimensionale Welt vor. Das Verständnis für diesen Perspektivwechsel nutzt man dann, um sich eine 4 – dimensionale Welt vorzustellen. (Es gibt ein Buch, in dem genau dieses Szenario anhand einer Geschichte erzählt wird, Flacherland von Ian Steward)
- Man kann auch mal ein Buch über ein naturwissenschaftliches Thema lesen. In der theoretischen Physik z.B. findet man, zumindest wenn man sich neu mit der Materie beschäftigt, genügend Perspektivwechsel (Längenkontraktion und Zeitdilatation, der Gleichzeitigkeitsbegriff, der abhängig vom Beobachter ist, die ganzen Interpretationen der Quantenmechanik, …) Man merkt dann aber, dass diese Art zu denken, für einen selbst irgendwann nicht mehr ungewöhnlich ist. Sie werden Teil der „Alltagserfahrung“. Es gibt natürlich noch viele weitere Themen, mit deren Hilfe man seine Grenzen des Verstehens erweitern kann.
Mensch
- Man könnte sich mal versuchen vorzustellen, wie ein Baby / Kleinkind seine Umgebung wahrnimmt. Babys / Kleinkinder entwickeln ihre Konzepte1 für ihre Umgebung, Emotionen und ihren Körper erst noch. Das heißt, sie lernen erst noch, z.B. die Gegenstände in ihrer Umgebung abzugrenzen und zuzuordnen und nehmen ihre Umgebung anfangs vielleicht mehr als „Einheitsbrei“ wahr.
- Man könnte sich mal überlegen, wie es ist wenn man einen Sinnesreiz nicht mehr wahrnimmt. Man könnte also mal mit Ohrenstöpsel im Ohr durch die Umgebung gehen, mit geschlossenen Augen auf einem Waldweg gehen oder eine farbgetönte Brille aufsetzen und darauf achten, welche Informationen dadurch verloren gehen und welche Sinnesreize eine größere Bedeutung bekommen. Dieses Verständnis kann man dann anwenden, um sich z.B. vorzustellen, wie es ist, wenn wir z.B. UV oder IR – Strahlung noch zusätzlich wahrnehmen könnten.
- Man kann sich selbst dafür sensibilisieren, besser Wahrnehmungsfehler (nicht nur im optischen Bereich) und fehlerhafte Denkweisen zu erkennen. Auch das führt zu Perspektivwechseln. Man versteht seine Denkweise dann besser.
- Gedanken, Gefühle und körperliche sowie sensorische Wahrnehmungen sind kognitive Prozesse, die sich in gewissen Sinne nicht von einander unterscheiden. Man kann das mal überprüfen, in dem man versucht, sich achtsam zu erinnern, so wie ich das im zugehörigen 🡺 Artikel beschrieben habe.
- Um körperliche und sensorische Empfindungen besser zu verstehen, kann man auch mal das Gedankenexperiment, was ich im Artikel 🡺 Wie wir denken, fühlen und unsere Umwelt und unseren Körper wahrnehmen beschrieben habe, durchführen: „Stell dir vor, du bist ein Gehirn.“ Dann befindest du dich in einem „Kasten“, aus dem heraus du nichts von deiner Außenwelt wahrnehmen kannst. Du weißt nichts über deine Umwelt, sondern bist auf die Reize, die durch Sinnesorgane und die inneren Organe an dich weitergegeben werden, angewiesen. Man kann dazu mal die Augen schließen und versuchen, nur den jeweiligen Reiz wahrzunehmen, ohne sein aktuelles Wissen über die Situation mit einzubeziehen um das zumindest etwas zu simulieren. Ziel ist es, möglichst schnell zu beurteilen, ob ich in Gefahr bin oder in irgendeiner anderen Form körperliche Prozesse verändern muss.
Weitere
- Letztlich führt man ja schon Perspektivwechsel durch, in dem man etwas Neues lernt, z.B. ein Musikinstrument, eine neue Sprache (die dann Einfluss auf die Denkweise hat) oder eben neue Erfahrungen macht.