Anmerkungen

Themen:

Ein paar abschließende Bemerkungen zu der Thematik:

Diese Art von Symptomatik ist lebensbedrohlich, man kann das nicht deutlich genug sagen. Man kann vielleicht nicht aus physiologischen Gründen daran sterben, aber man kann daran sterben, weil die psychische Belastung so extrem ist. Was diese psychische Belastung außerdem mittelfristig mit dem Körper macht, lässt sich auch erstmal nicht beurteilen. Dass Schäden dadurch entstehen, lässt sich wohl nicht ausschließen.

Ich hätte nie gedacht, dass es so solche Art von Gefühlen wie die Atemnot und die Erstickungsgefühle gibt. Das ist das grausamste, was ich bisher erlebt habe, schlimmer als jeder Schmerz und auch schlimmer als Todesängste.

Ich habe auch gelernt, dass es Probleme gibt, die lebensbedrohlich sind, die sich aber grundsätzlich lösen lassen, denen man aber hilflos ausgesetzt ist, weil man dabei auf die Hilfe von anderen angewiesen ist und diese Hilfe nicht bekommt.

In so einer Situation muss man eben all seine Ressourcen dafür einsetzen, um die Krise zu bewältigten. Man kann eben nicht auch noch um Hilfe kämpfen. Das wird aber verlangt. Es muss möglich sein, sich an jemanden zu wenden und dort Unterstützung zu bekommen. Man kann nicht immer wieder telefonieren, recherchieren und überlegen, an wen man sich noch wenden könnte.

Ich habe mich bisher auch nicht verstanden gefühlt, egal, ob ich mir fachlichen Rat holen wollte oder im Alltag. Die Menschen relativieren (unbewusst) das, was ich ihnen beschreibe. Ich höre immer mal wieder Sätze wie „Sie wissen doch, dass sie daran [Atemnot] nicht sterben, also müssen sie [in der Öffentlichkeit] eben warten, bis es vor bei ist.“ Die Leute animieren mich dazu Dinge zu tun, die für mich einfach nicht möglich sind. Ich kann in dieser Situation nicht all zu weit weg von der Wohnung. Wenn ich z.B. eine Radtour mitmachen würde oder mit dem Zug irgendwo hinfahren würde, wäre es sehr wahrscheinlich dass irgendwann die Symptome sehr stark werden. Ich kann in der Öffentlichkeit aber nicht einfach eine Stunde warten, bis es vorbei ist. Einerseits wird das nicht geschehen, andererseits ist das, was man dabei erlebt, eben unerträglich. Ich höre auch immer wieder das Wort „Angststörung“. So, wie man Angststörungen behandelt, lässt sich diese Problematik aber aus meiner Sicht nicht behandeln. Im Gegenteil, so eine Vorgehensweise macht alles nur noch schlimmer. Es ist wichtig, dass man sich mit solchen Urteilen nicht zu sehr beeinflussen lässt.

Da von außen kaum Hilfe kam, musste ich selbst nach Lösungen suchen (ich habe auch immer noch keine Methoden gefunden, um die Symptomatik bedeutend zu verbessern). Das heiß aber, ich musste mich mit all dem immer wieder beschäftigen, obwohl die Aufmerksamkeit eigentlich möglichst wenig bei der Problematik sein sollte. In Krisensituation ist es eigentlich wichtig, Probleme auch einmal abgeben zu können.

Die Behandlung von medizinischen Problemen sollte möglichst schnell erfolgen. Wenn sich die Behandlung verzögert, wird es immer schwieriger eine (schnelle) Besserung herbeizuführen. Die Atemnot ist ein traumatisches Erlebnis. Wenn sie immer wieder auftritt, führen diese traumatischen Erlebnisse zu einer weiteren Verschlimmerung der Situation, was sich wiederum auf die Atemnot auswirkt. Die immer wiederkehrenden Symptome wirken sich z.B. auch auf das Sozialleben aus, was die Atemnot dann weiter verschlimmert wenn man weniger mit Menschen in Kontakt ist. Das ganze nimmt eine Eigendynamik an, die irgendwann nur noch schwer beherrschbar ist. Ich habe in der letzten Zeit (Herbst 2022) schon öfters gehört, dass ich mir nur selbst helfen kann. Das ist ist ein grausamer Satz, nach all dem was ich versucht habe, um die Problematik zu verbessern.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert